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Baumwolle gehört zu den Naturfasern. Anders als der Name vermuten lässt, wächst Baumwolle nicht auf Bäumen, sondern an großen Sträuchern. Namensgeber war die Eigenschaft, dass sich die Samen der Baumwollpflanze über eine größere Distanz ausbreiten können, ähnlich wie bei Bäumen.
Die bekannte Textilfaser gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Aber erst relativ spät, Anfang des 19. Jahrhunderts, löste sie Leinen als Bekleidungsstoff ab. Baumwolle spielte ihren größten Trumpf aus: Sie ist vielfältiger einsetzbar. Denn je nach Webart und Bearbeitung können Baumwollstoffe als robuster Jackenstoff oder leichtes Gewebe für Hemden und Blusen dienen.
In unserem Baumwoll-Guide erfahren Sie alles über die verschiedenen Baumwoll-Gewebe und wie Sie Baumwolle am besten pflegen. Doch zunächst widmen wir uns den positiven und negativen Eigenschaften von Baumwolle.
Die gute Nachricht ist, Baumwolle ist ein überaus pflegeleichtes Material. Anders als Wolle kann Baumwolle auch hohe Waschtemperaturen bis zu 60 Grad problemlos vertragen. Natürlich halten Sie sich am besten an die Hinweise zur Waschtemperatur in unserem Online-Shop und auf dem Pflege-Etikett. Denn bei Mischgeweben sollten Sie vorsichtig sein.
Auch beim Bügeln ist Baumwolle unkompliziert, viele Baumwoll-Gewebe sind sogar bügelfrei ausgerüstet. Kein Wunder also, dass Baumwolle so beliebt ist. Anders als die meisten Naturfasern ist Baumwolle nicht nur pflegeleicht, sondern auch besonders vielseitig. Was die vielen verschiedenen Baumwollstoffe unter Beweis stellen.
Natürlich gibt es auch unter Baumwollstoffen große Unterschiede. Weltweit bekannt ist die ägyptische Baumwolle, denn sie besitzt besonders lange Fasern, die zu einem sehr feinem Garn gesponnen werden können. Zwei Baumwoll-Arten stechen durch ihre besondere Qualität hervor. Die sogenannte Pima Cotton und Supima Baumwolle. Beide gehören zu den hochwertigsten Baumwoll-Geweben und sind dementsprechend selten. Langstapelige Fasern wie die Pima Baumwolle sind kräftiger, weicher und farbintensiver als "normale" Baumwollfasern.
Mit einer besonderen Wachsschicht versehen, ist die beschichtete Baumwolle. Die kennen Sie natürlich von den Barbour Wachsjacken. Gewachste Baumwolle verleiht der Barbour Jacke erst ihre Widerstandskraft gegenüber Nässe. Organic Cotton oder Bio-Baumwolle bietet eine bessere Öko-Bilanz. Je nach Gewebe oder Webart gibt es weitere Bezeichnungen für Baumwolle. Im Folgenden wollen wir Ihnen 11 der wichtigsten Baumwoll-Arten vorstellen.
Der ungewöhnliche Name für diesen Baumwollstoff von Liberty of London erinnert an den Tana See in Äthiopien. Dort wurde ursprünglich die langstapelige Baumwolle für den Libertystoff importiert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat Liberty seine Tana Lawn Baumwolle kontinuierlich weiterentwickelt. Mit seiner feinen Struktur erinnert das Libertygewebe an Seide. Dafür ist der Blusenstoff aus Baumwolle weitaus langlebiger und die wunderschönen Millefleur Dessins kommen auf dem Tana Lawn Gewebe besonders gut zur Geltung.
Moleskin (englisch für Maulwurfsfell) oder "Englischleder" ist ein besonders hochwertiger und strapazierfähiger Baumwollstoff. Seine leicht aufgeraute Oberfläche erinnert an Wildleder oder Samt. Nicht nur die Briten schätzen den warmen Winterstoff. Auch die Bundeswehr lässt Jacken und Hosen aus Moleskin-Gewebe herstellen.
Leichte Sommerstoffe wie der Batist oder aufgeraute und robuste Winterstoffe wie Flanell und Cord machen Baumwolle zu dem vielseitigsten Modestoff.
Baumwoll-Batist ist ein sehr leichtes, glattes und reißfestes Gewebe. Die feinen Fäden, mit denen Batist gewoben wird, machen den Sommerstoff zu einem idealen Material für leichte Sommerblusen und Nachtwäsche.
Cordgewebe gibt es in verschiedenen Stärken. Feincord eignet sich für Winterblusen, während Breitcord mit seiner robusteren Qualität eher bei Hosen und Westen zum Einsatz kommt.
Typisch für den widerstandsfähigen Stoff ist seine Rippenstruktur. Hiltl nutzt für seine Cordhosen den besonders hochwertigen Genuacord.
Kuschelig weiche und warme Winterhemden werden nicht umsonst meistens aus Baumwoll-Flanell gefertigt. Flanell ist dank seiner aufgerauten Oberfläche so wärmend und griffig. Ein weiterer Vorteil: Flanellhemden und Blusen knittern nicht.
Andere Baumwollstoffe sind besonders widerstandsfähig, pflegeleicht und unempfindlich gegenüber Schmutz. Sie eignen sich für alltagstaugliche Mode.
Wetterfeste Jacken und Taschen werden gerne aus Baumwoll-Canvas gefertigt. Canvas gehört zu den Baumwollstoffen, die besonders reißfest und robust sind. Dennoch hat dieses vielseitige Baumwoll-Gewebe ein geringes Eigengewicht. Außerdem ist das feste und dichte Gewebe wind- und wasserabweisend. Ideal für leichte Sommerschuhe oder Sommerjacken.
Sicherlich der bekannteste unter den Baumwollstoffen. Denim ist ein Alleskönner und begegnet uns meistens in Form von Jeans. Robust, extrem belastbar und nahezu unverwüstlich sind Denimjeans ein treuer Begleiter über Jahrzehnte. Für Abwechslung sorgen neben der bekannten Blue Jeans Damen- und Herrenjeans in dezentem Grau.
Baumwolljersey ist wohl der beliebteste Stoff für bequeme Kleider und Shirts. Das Strickverfahren vereint die besten Eigenschaften der Baumwolle. Jersey ist geschmeidig und weich, atmungsaktiv und saugfähig. Kombiniert mit einem geringen Anteil Elasthan (nicht mehr als 5 %) werden Jersey-Kleider besonderes bequem.
Das sogenannte Doppelgewebe Baumwoll-Piqué wird meist für Polohemden verwendet. Robuster und saugfähiger wird das Pikee-Gewebe durch seine wabenartige Struktur. Außerdem sind Piqué-Stoffe besonders pflegeleicht und atmungsaktiv.
Besonders dicht gewebter Baumwoll-Popeline ist der ideale Stoff für Business-Hemden und Blusen. Popeline-Stoffe sind oft bügelfrei, strapazierfähig und unempfindlich gegenüber Schmutz.
Wer bei Blusen und Hemden einen gröberen Stoff bevorzugt, für den ist Oxfordgewebe die richtige Wahl. Hauptmerkmal ist die Verbindung von ungefärbten und gefärbten Fäden, die abwechselnd miteinander verwebt werden. Das verleiht der Oxford-Baumwolle ihren unverwechselbaren Charakter. Oxford-Hemd und Bluse sind dennoch bürotauglich.
